Neue Zahlen zu Nebenjobs

Am 09. März 2015, von Michael Eckert

Nach aktuellen Umfragen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben mehr als drei Millionen Menschen neben ihrem Hauptberuf einen Zweitjob. In den letzten 25 Jahren stellt dies eine Verdreifachung der Zahl dar.

Etwa 2/3 der Betroffenen üben nebenher einen Minijob aus, was in erster Linie mit den besonderen Vorteilen verbunden ist, die Arbeitnehmer mit dieser Konstellation genießen. Seit 2003 ist ein solcher zusätzlicher Verdienst praktisch steuer- und abgabenfrei für die Beschäftigten.

Dies gilt insbesondere nach Einführung des Mindestlohns: Um € 8,50 Lohn real „in der Tasche“ zu haben, müsste ein Arbeitnehmer im Hauptberuf in Vollzeit ca. € 17,00 in der Stunde brutto verdienen, um einen höheren Nettoverdienst zu erreichen.

Die Steigerung der Nebentätigkeiten ist auch ein Zeichen für die allgemein gestiegene Beschäftigung.

Viele Branchenverbände, insbesondere im Bereich der Gastronomie, warnen davor, dass die dort oft angebotenen Minijobs nach Einführung des Mindestlohns zurückgehen werden. Real könne der Mindestlohn sogar zu einer Reduzierung des Gesamteinkommens führen. Ähnliches berichten beispielsweise die Taxifahrer. Denkbar ist dies beispielsweise dann, wenn Trinkgelder einen erheblichen Teil des Gesamteinkommens aus einer Tätigkeit ausmachen und die Arbeitszeit nach Einführung des Mindestlohns reduziert werden muss, um nicht die Grenze von € 450,00 bei Minijobs zu überschreiten. Weniger Arbeitszeit bei gleichem Gesamteinkommen bedeutet dann aber auch weniger Gelegenheit, Trinkgelder zu verdienen mit der Folge, dass das Gesamteinkommen sinken kann.

Hier wie bei der Frage, ob die Zahl der Stellen zurückgeht, bleibt aber die Entwicklung der nächsten Monate abzuwarten.

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