E 10 für Oldtimer?

Am 16. Mai 2014, von Michael Eckert

Das „E10“ mit erhöhtem Alkoholanteil ist immer noch  in aller Munde. Es sollte allerdings, um dies vorweg zu nehmen, nicht in die Tanks von Oldtimern kommen.

Im Einzelnen: Die Benzinsorte E10 ist auf Umweltüberlegungen zurückzuführen. Die Auswirkungen auf alte Fahrzeugteile, die mit Benzin in Berührung kommen, ist jedoch leider nicht abschließend getestet worden. Jeder Unternehmer, der ein Produkt in den Handel bringt, muss eigentlich dafür Sorge tragen, dass dieses Produkt ungefährlich ist und niemanden schädigt. Bei E10 ist diese Grundregel der Produkthaftung offensichtlich bislang übersehen worden.

Tatsache ist, dass die Kraftstoffhersteller keine umfassenden Untersuchungen durchgeführt haben und daher auch keine Aussagen machen können, welche Wirkungen genau von dem E10-Kraftstoff ausgehen. Auch die Kfz-Hersteller können hierzu nichts Abschließendes sagen, insbesondere nicht bei Oldtimern. Weder liegen dort allgemein Informationen zu Oldtimern vor, noch zu den Stoffen und damals verwendeten Materialzusammensetzungen, Legierungen etc, die im Benzinkreislauf verwendet wurden, noch weiß man, wie sich diese Stoffe heute, nach 30, 40, 50 und mehr Jahren und bei einem entsprechenden Alterungsprozess bei Kontakt mit E10 verhalten. Ein Risiko stellen hier auch Nachfertigungen bzw Teile aus dem Zubehör dar.

Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, was alles passieren könnte: Angefangen von angegriffenen Beschichtungen von Oldtimertanks über aufgelöste Dichtungen, angegriffenes Aluminium etc. lässt sich ein vollständigen Schreckensszenario für Oldtimer aufbauen.

Für diejenigen von uns, die nicht zu Experimenten mit Ihrem Schmuckstück neigen, bleibt daher trotz aller Beteuerungen der Unbedenklichkeit nur eine Lösung: Hände weg von E10 bei Oldtimern!

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